Meine Arbeitsweise

ganzheitlich · individuell

Ich weiß, das klingt etwas verwirrend – wie kann etwas ganzheitlich und individuell funktionieren? Was kompliziert klingt, ist in Wahrheit einfach. Hier erkläre ich, wie meine Herangehensweise aussieht.

Ganzheitlich

In einer Zeit, in der das Gesundheitssystem häufig den Menschen in „Einzelteile“ zerlegt, gilt es, zurückzufinden zu einer natürlichen, ganzheitlichen Betrachtung. In der psychologischen Begleitung darf der Mensch wieder als Ganzes gesehen werden – in seinem Mikrokosmos (Körper, Seele, Geist) ebenso wie in seinem Makrokosmos (Familie, Partnerschaft, Beruf, Erziehung, Biographie, Umwelt, Kultur).

Wie Paul Watzlawick formulierte: Wir können nicht nicht kommunizieren. Wir stehen ständig in Interaktion mit unserem Umfeld. Daraus entstehen Psychodynamiken, die unsere unbewussten Muster, Programme und Glaubenssätze prägen. Da wir zu einem großen Teil unbewusst handeln, spiegeln wir uns gegenseitig Themen und Muster – Disharmonien und Konflikte tauchen so lange auf, bis wir ihre Basis erkennen, benennen und bearbeiten. Erst dann können sie harmonisiert und transformiert werden, sodass wieder Ganzheit spürbar wird.

In diesem Prozess werden die verletzten „inneren Kinder“ / das kindliche ICH (ins Unbewusste verdrängte Seelenanteile) versorgt, befriedet und integriert. Durch die Verdrängung fehlen uns diese Anteile; wir fühlen uns „unrund“ und sehnen uns nach innerer Harmonie. Übernehmen wir Verantwortung, können wir diesen Anteilen – und damit uns selbst – die Liebe geben, nach der wir uns immer gesehnt und die wir im Außen gesucht haben. Das öffnet den Raum, unser Potenzial und unsere Fähigkeiten zu entdecken, zu entfalten und uns im Leben selbstbewusst neu zu orientieren.

Individuell

Der Weg zu mehr Selbstliebe, Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit – verbunden mit „Verarztung“, Transformation und Integration gesundeter Anteile – ist keine Autobahn. Jede Person bringt eine eigene Biographie mit: unterschiedliche Situationen, Verletzungen, Ressourcen und Ziele.

Deshalb gibt es in der psychologischen Begleitung keine allgemeingültige Lösung und keinen standardisierten Weg. Wir entscheiden individuell, wo wir beginnen, welche Etappen wir durchlaufen und welche wir erneut betrachten. Ebenso klären wir, wann ein Hauptziel erreicht ist – und was vielleicht gar nicht mehr wichtig erscheint.

Wer diesen Weg mit mir geht, erhält eine empathische, fachkundige Begleitung, die biographische Etappen verständlich macht, Perspektivwechsel ermöglicht und praktische Hilfen bietet: ein „Verarztungskistchen“ für verletzte Anteile und einen „Werkzeugkoffer“ für herausfordernde Lebensmomente. So nehmen wir gemeinsam die Steine aus dem Weg und entfalten die Weisheit, die in ihnen verborgen liegt.

„Innere Kinder / kindliches ICH“

Die Begriffe „innere Kinder“, „innere Beschützer“, „inneres Team“ und „kindliches ICH“ bezeichnen ein psychologisches Konzept: Auch als Erwachsene stehen wir in emotionaler Beziehung zur Vergangenheit. Innere Kinder repräsentieren Erinnerungen, Erfahrungen und Gefühle aus früheren Beziehungssituationen. Neben schmerzhaften gibt es auch fröhliche, glückliche Anteile. Negative Anteile können durch positive Beziehungserfahrungen im Erwachsenenalter befriedet, geheilt und integriert werden.

Wer oder was sind „innere Kinder / kindliches ICH“?

Es sind verletzliche, hilflose Anteile, entstanden in Zeiten der Abhängigkeit – in beschämenden, ängstigenden oder traumatisierenden Situationen. Um den Schmerz nicht fühlen zu müssen, wurden Erinnerungen, Glaubenssätze und Verhaltensmuster ins Unbewusste verdrängt. Wir wollen nie wieder so hilflos sein – und so steuern diese Anteile unbewusst unser Erleben.

Entstanden sind sie in einer Entwicklungsphase, in der Gefühle ungefiltert aufgenommen werden und Sprache sowie kognitive Einordnung noch fehlen. Spiegelneurone und die Reaktionen der Bezugsperson helfen dem Kind, Emotionen einzuordnen – bleiben Trost und Resonanz aus, werden Gefahrenmomente gespeichert.

Neurobiologisch ist die Amygdala (Teil des limbischen Systems) beteiligt: Sie lernt über Emotionen, vor allem Schock und Angst. Ohne Trost und Ausdruck (z. B. Weinen) bleibt Erregung „stecken“. Diese Erlebnisse werden ins Unbewusste verdrängt, bleiben jedoch als verletzte Anteile aktiv – aus Sehnsucht nach Liebe und Frieden. So entstehen Schutzmuster und Glaubenssätze (z. B. niemanden an sich heranzulassen).

Später werden diese Themen getriggert und wiederholen sich in Beziehungen. Plötzlich reagieren wir nicht mehr wie der erwachsene Mensch, der wir sind – vielmehr agieren innere Kinder miteinander. Es gibt auch Anpassungsmuster („es allen recht machen“). Gleichzeitig wünschen sich diese Anteile, ihre Potenziale zu entfalten – oft jenseits der alten Glaubenssätze.

Heilung bedeutet, sich den inneren Kindern bewusst, liebevoll, einfühlsam und beschützend zuzuwenden. Wir fragen: Was braucht es gerade – Trost, Liebe, Schutz, Anerkennung? Als Erwachsene können wir diese Bedürfnisse heute selbst erfüllen. In der inneren Arbeit begleiten wir das Kind in die damalige Situation – mit der Präsenz des heutigen Ichs – und schaffen einen inneren sicheren Ort. So kann die Amygdala neue, positive Emotionen lernen – eine Art „Überschreibungsprogramm“.

Durch diese Transformation gelingt der Wechsel ins Großhirn: Der erwachsene Anteil nimmt Bedürfnisse wahr und gibt, was damals fehlte. Wir übernehmen Verantwortung, erkennen unsere Bedürfnisse, werden achtsam mit uns und nehmen uns an. Dadurch werden Potenziale sicht- und lebbar – für ein mutiges, selbstbewusstes und selbstbestimmtes Leben.

Es ist eine Reise zu sich selbst – auf dieser erkennen Sie, wer Sie wirklich sind, wenn Sie es zulassen.

Gemeinsam gestalten wir Ihren individuellen Weg – ganzheitlich gedacht, behutsam umgesetzt, nachhaltig verankert.